Reise_nach_Jerusalem_7_Nachtrag

Wie sie es geschafft hat ist uns allen ein Rätsel. Beim Kaffee eingiessen in der Reihe vor uns schüttet die Stewardess etwas Kaffee daneben und trifft Ari, der neben mir sitzt. Zum Glück nicht viel. Die Crew ist chaotisch, jung, freundlich und unheimlich bemüht. Sie rennen hin und her, für jeden Gast extra. Einige haben noch kein Frühstück, so wie ich. Tja, was nicke ich auch im falschen Moment ein. Hab kaum geschlafen, um ein Uhr dreißig morgens kam das Sammel-Taxi. Hatten dann noch schnell ein paar andere Fluggäste eingesammelt, kurz vor Ramala, wie mir scheint. Aber dann ging es doch irgendwann auf die Autobahn. Nun sitze ich im Flieger der grauen Heimat entgegen. Mit Ari und seiner Frau entwickelt sich ein nettes Gespräch. ich witzle rum, dass die Deutschen auch langsam israelisch werden, zumindest die Bauzeiten großer Projekte, wie dem Berliner Flughafen, sind nah dran. "Ja, und ihr Deutschen macht immer alles viel besser." Ihr Hotel liegt auf meinem Weg. Na, sagen wir mal auf einem der Wege den ich nehmen kann. Wir werden noch ein Stück zusammen bleiben. Berlin begrüßt uns grau. Die Grenzbeamten ebenfalls. Deutscher Befehlston. Ich sehe die Bilder aus Yad Vashem vor mir. Mein freundliches "Guten Morgen" wird kaum quittiert. Ich will zurück ins Flugzeug. Zurück zu den freundlichen Kontrollen. Kurz noch warten, Hannah und Ari wieder einsammeln und ab zum Gepäck. Mit allen Sachen wieder vereint, auf ins deutsche Leben. Ari rennt an der Wechselstube vorbei, sie unscheinbar. In Israel blickt ein rotes "Change." In Berlin will man sein Geld lieber behalten. Aber die beiden müssen nun ihr frisch eingetauschtes Geld auch gleich wieder loswerden, am Bahnhof. Gut, dass ich sie begleite. Der erste Automat hat Fernfahrkarten, aber keine 5-Tage-Tickets für den Verkehrsverbund. Hundert Meter weiter stehen die richtigen. Toll, die Menüführung. Der Programmierer macht Sightseeing mit uns, wird Israeli sein. Und der Bildschirm ist über empfindlich. Nur die Hand in der Nähe reicht um ungewollte Verkaufsvorgänge auszulösen. Nach schon drei Versuchen haben wir tatsächlich zwei 5-Tage-Tickets und sogar für das richtige Tarifgebiet. Mit der RE7 sollen sie fahren, haben die vom Hotel gesagt. Wir nehmen die RB14, steht schon da und hält auch am Zoo. Auf der Fahrt schon mal ein bisschen Sightseeing. Eastside Gallery, Fernsehturm, Friedrichstraße, hier war die Mauer, Reichstag, Hauptbahnhof. Zwischendurch ein paar Tipps, was sie nicht verpassen sollten. Meine Tipps halt, die gibt es nicht wo anders. Am Zoo ein "Toda raba, bye" und weg sind sie. Ich bleibe im Zug, fahre nach Spandau, kaufe Schrippen, endlich, habe Brötchen vermisst. Nehme eine Taxe mit einem türkischem Fahrer, der ist freundlich, hilfsbereit und gesprächig.

 Guten Morgen aus Berlin